Ratgeber

Küche mit Dachschräge: Tipps und Planungsideen

An Wohnungen unterm Dach scheiden sich die Geister. Während manche den besonderen Charme der Dachschräge schätzen und sich an den oft ungewöhnlichen Grundrissen von Dachwohnungen erfreuen, fühlen sich andere durch die Schrägen eingeengt. Wer sich für eine Dachwohnung entscheidet, der tut dies in der Regel ganz bewusst, und ist sich darüber klar, dass beim Einrichten einige Besonderheiten zu beachten sind. Denn dadurch, dass es schlicht weniger grade Wände gibt, können oft nicht Standardmöbel aufgestellt werden und es müssen individuelle Lösungen gefunden werden.

Eine weitere Besonderheit von Dachwohnung ist das tragende Gebälk. Früher untergliederte dies die Wohnung oft in viele, relativ kleine Räume. Heutzutage werden die Dachbalken und das Tragwerk gerne freistehend als dekorative Elemente eingesetzt, die den Raum in verschiedene Bereiche gliedern und trotzdem große Räume zulassen. Bei diesen steht dann zwar eine Balken mitten im Raum, aber für die Fans von Dachwohnungen schafft gerade dies das ganz besondere Flair. Die Herausforderungen, die eine Wohnung mit Dachschräge an die Einrichtung stellen, gelten dabei ganz besonders für die Küche. Schließlich soll hier ein funktionaler und ergonomischer Arbeitsplatz entstehen.

Vor- und Nachteile von Dachküchen

Einer der unbestreitbaren Vorteile einer Küche in Verbindung mit Dachschrägen sind die Fenster. Dachfenster lassen in der Regel deutlich mehr Licht in einen Raum einfallen als senkrechte Fenster. Dadurch sind die Räume heller und freundlicher. Da es außerdem in Dachräumen verschiedene Winkel gibt – im Gegensatz zu den sonst üblichen Räumen mit ausschließlich rechten Winkeln – schaffen Sie eine gemütliche Atmosphäre. Darüber hinaus ist jede Küche unterm Dach allein aufgrund der Raumaufteilung ein echtes Unikat. Dies, in Kombination mit der Kreativität der Nutzer, schafft oft völlig neuartige, individuelle Küchen, die jeden Besucher begeistern.

Neben diesen Vorteilen haben Dachküchen aber auch den Nachteil, dass es der geschickten Planung bedarf, um das Optimum aus den Maßen herauszuholen. Dachneigung, Kniestockhöhen und Gebälk sind vorgegeben und müssen nicht nur berücksichtigt, sondern auch clever genutzt werden. Moderne Küchenmöbelprogramme sind diesen Herausforderungen gewachsen und es gibt eine Vielzahl an Lösungen, welche nicht nur praktisch, sondern auch schick sind. Fachkundige Küchenplaner können die Möbel so einsetzen, dass aus einer Dachküche Ihre individuelle Traumküche wird.

Ideen für Ihre Planung

Bei der Gestaltung Ihrer Küche kann eine Dachgeschosswohnung sich als echte Herausforderung herausstellen. Aber Sie bietet auch großartige Chancen, einen wirklich einzigartigen Wohnraum zu erschaffen. Um auf neue Ideen zu kommen sollten Sie daher schon vor der konkreten Planung ruhig ein wenig im Internet recherchieren und sich auch von den Profis im Küchenstudio beraten lassen. Einige der Möglichkeiten die eine Dachküche bieten, und Punkte, die Sie unbedingt beachten sollten, wollen wir Ihnen im Folgenden näher bringen.

Offene Küchen

Viele Dachwohnungen mit großen Räumen bieten sich perfekt für eine offene Küche an. Kennzeichnend für solche Küchen ist, dass sie weitere Wohnbereiche mit einschließen. Essen, Kochen und Wohnen finden zwar in unterschiedlichen Bereichen, aber trotzdem innerhalb eines Raumes statt. Wenn die Wohnung über freiliegende Balken oder sogar freistehendes Trägerwerk verfügt, bieten diese sich als Raumteiler in der offenen Küche geradezu an. Aber auch eine Esstheke oder offene Regale können diese Funktion erfüllen.

Die Küchenform

In manchen Fällen erlaubt es die Schräge des Daches nicht, dass an der entsprechenden Wand eine Küchenarbeitsfläche platziert werden kann. In solchen Fällen empfiehlt es sich in den Raum hinein zu planen. Eine Küche in L-, oder U-Form ist hier die beste Lösung. Während die Wandseite genutzt wird um Stauraum zu schaffen, ragt die Arbeitsfläche in den Raum, wo genügend Platz ist. Dies hat außerdem den Vorteil, dass der entsprechende Teil der Küche von beiden Seiten zugänglich ist. Mit einer breiteren Arbeitsplatte können Sie so beispielsweise direkt am Kochfeld oder an der Spüle eine Theke anschließen lassen. Bei hinreichend großen Küchen bietet sich auch eine Kücheninsel oder eine Halbinsel an. So haben Sie nicht nur freien Zugang von verschiedenen Seiten, auch die Arbeitsfläche vergrößert sich. Die Insel kann zusätzlich als Essplatz fungieren.

Stauraum

Dass Hoch- und Oberschränke nur an geraden Wänden platziert werden können versteht sich von selbst, andernfalls würden Sie eine große ungenutzte Fläche hinter dem Schrank verschenken. An der geraden Wand können Sie die Schränke so nahe wie möglich an der Schräge aufbauen. Für das verbleibende Wandstück in Form eines Dreiecks gibt es nun mehrere Möglichkeiten, um zusätzlichen Stauraum zu schaffen. Am elegantesten wirkt sicher ein maßgefertigter diagonaler Einzelschrank, der die Lücke vollständig füllt. Wem dies zu teuer ist, der kann aber auch einzelne zugeschnittenen Regalböden an der Wand befestigen, die ebenfalls die Nutzung bis direkt an die Schräge erlauben. In Küchen, bei denen der sogenannte Kniestock, also der Punkt an die die Schräge beginnt, sehr tief liegt, ist eine Maßanfertigung, zumindest bei einem Unterschrank, unumgänglich.

Arbeitsfläche

Ein nicht unwesentlicher Faktor einer guten Küche ist die Arbeitsfläche. Diese muss neben dem Spülen- und Kochbereich auch genügend Vorbereitungsfläche bieten. Zudem benötigen Sie Ablagefläche für Messerblock, Toaster oder Kaffeemaschine. Die sinnvollen Platzierung des Arbeitsplatzes ist daher eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Küchenplanung. Je nach Schräge und Höhe des Kniestocks kann es möglich sein, die Arbeitsflächen an der Schräge zu planen. Sie sollten jedoch unbedingt darauf achten, dass Sie in einem solchen Fall beim Arbeiten die nötige Kopffreiheit haben. Zwischen Kopf und Decke sollte mindestens 60 cm Platz sein, wenn Sie vor der Arbeitsfläche stehen. Besondere Wirkung lässt sich erzielen, wenn Sie den Arbeitsplatz vor einem Fenster einrichten. Auch die Spüle können Sie hier einbauen, denn das Dachfenster bietet genügen Abstand für eine normale Spülarmatur und ausreichend Standhöhe, dass Sie sich dabei nicht den Kopf stoßen.

Belüftung

In Fragen der Belüftung gibt es in Dachwohnungen ebenfalls einiges zu beachten. Zwar sorgen die Dachfenster in der Regel für genügend Frischluft, aber an schrägen Wänden kann sich die Feuchtigkeit schneller niederschlagen. Insbesondere, wenn die Kochfläche direkt unter einer Schräge liegt. Unter Umständen kann es notwendig sein, dass sie die Wand mit einer Verkleidung aus Edelstahl oder Glas vorm direkten Kontakt mit den Kochdämpfen schützen. Ein zusätzlicher Dunstabzug, der beispielsweise schon im Kochfeld integriert ist und direkt am Kochtopfrand den Wrasen abzieht, kann hier ebenfalls hilfreich sein.

Licht

Ausreichende Beleuchtung ist in der Küche enorm wichtig. Neugebaute oder renovierte Dachwohnungen verfügen meist über große Fensterflächen, die ausreichend Licht liefern. In älteren Wohnungen sind häufig nur kleine Fester verbaut. In diesem Fall sollten Sie sich unbedingt im Vorfeld Gedanken über ein Beleuchtungskonzept machen, das Ihnen die Arbeit erleichtert.

Mit ein wenig Zeit, Geduld und einem Fachmann an Ihrer Seite machen Sie aus der Küche in der Dachwohnung ein echtes Wohnhighlight.