Ratgeber

Küche planen – Tipps zur richtigen Küchenplanung

Wer eine Küche planen will, denkt im ersten Schritt meist nur an das Aussehen. Für den optimalen Küchenspaß ist die Funktionalität der Küche aber mindestens genauso wichtig. Schließlich schaffen Sie ja einen Raum, in dem regelmäßig „kreativ gearbeitet“ wird. Die Symbiose aus Funktionalität und Aussehen erreichen Sie, wenn Sie einen versierten Küchenprofi mit ins Boot holen. Und einen cleveren Plan in der Tasche haben, den wir Ihnen hier an die Hand geben. Beginnend von Ihren räumlichen Gegebenheiten über die Möglichkeit von Anschlüssen bis hin zu den Details haben wir einen Fünf-Punkte-Plan zusammengestellt, mit dem sich das Küche planen vereinfachen lässt. So vermeiden Sie zugleich die häufigsten Fehler in der Küchenplanung. Um Ihnen die Planung zu vereinfachen, haben wir eine Checkliste zusammengestellt. 

Fünf Punkte zum Küche planen

Räume, Maße, Anschlüsse

  • Bauliche Voraussetzungen: Messen Sie genau aus, wie groß Ihre Küche werden darf. Ist es eine kleine Küche im geschlossenen Raum oder haben Sie genug Platz für eine offene Küche? Wichtig dabei: Fenster und Türen beachten für eine spätere Küchenplanung von Lichtelementen.
  • Anschlüsse aufzeichnen: Skizzieren Sie Wasser/Abwasseranschluss, Strom/Starkstrom und Möglichkeiten für den Dunstabzug nach draußen.

Küchenformen und Stile

  • Welche Küchenform darf es sein? Ist die klassische L-Form sinnvoll, funktioniert die u-förmige Anordnung oder haben Sie sogar genug Platz für eine Insel
  • Wohnkonzept: Geht die Küche ins Ess- beziehungsweise Wohnzimmer über (offene Küche) oder wird sie zum eigenen Raum?
  • Stil Ihrer Küche: Landhaus, modern oder klassisch? Definieren Sie Ihren Küchenstil! Unser Stilberater hilft Ihnen dabei.
  • Fronten und Griffe: Passend zu Ihrem Küchenstil gibt es verschiedene Materialien zur Gestaltung der Fronten. Holz? Kunststoff? Edelstahl? Nun werden Sie zum Designer.

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Gleich loslegen!

Ergonomie

  • Arbeitsplatte: Sie ist das Küchenelement, das Sie täglich am häufigsten nutzen. Vor- und Nachteile von Haptik, Optik und Reinigungsverhalten der Materialien sollte man deshalb genau überdenken.
  • Die richtigen Höhen: Wer ist in der Küche am aktivsten? Auf diesen „Küchenchef“ müssen die Arbeitshöhen der Platte, der Spüle, der Kochstelle und der Einbaugeräte angepasst werden. 
  • Ergonomische Anordnung der Arbeitsbereiche: Man spricht auch vom magischen Dreieck: Vorbereiten – Kochen – Spülen. Beachten Sie kurze Wege zwischen den Hauptarbeitsbereichen Ihrer Küche.

Geräteausstattung

  • Kochfeld, Backofen, Kühlschrank und Geschirrspüler: Bei der Auswahl der Technik passieren häufig Fehler. Definieren Sie Ihre Ansprüche an die Geräte, mit denen Sie arbeiten werden. Und vergessen Sie nicht den Energieaspekt. Es gibt sehr sparsame und dennoch leistungsfähige Geräte.

Stauraum und Besonderheiten

  • Sie brauchen Platz für mehrere Hundert Kilo Utensilien – dafür benötigen Sie reichlich Stauraum in Schränken und Auszügen.
  • Haben Sie beispielweise Haustiere? Für Hunde und Katzen kann ein kleiner Bereich in der Küche extra eingerichtet werden, wo Futter- und Wassertrog einen Platz finden.

Mit der Berücksichtigung dieses Fünf-Punkte-Plans geben Sie Ihrem Küchenplaner alle relevanten Informationen an die Hand, die er für seine Arbeit braucht.

Ergonomie beachten

Die Funktionalität Ihrer neuen Küche hängt natürlich von den oben beschriebenen Punkten ab, die sowohl technischer wie stilistischer Natur sind. Darüber hinaus sollten Sie auch unbedingt die Ergonomie in der Küche beachten. Das betrifft die Aufteilung und die Ausrichtung der wichtigsten Aktionsbereiche. Denn was nutzt Ihnen ein Hightechkombidämpfer, den Sie gerade mal auf Zehenspitzen bedienen können. Oder wie ärgerlich ist es, wenn Sie mit tropfnassem Gemüse im Sieb die halbe Küche durchqueren müssen, um es in den Wok zu befördern? Wichtig in Küchenplanung ist also auch die Ergonomie. Dazu hier Tipps zu den wesentlichen Aspekten:

Auf die richtigen Höhen achten

Die richtige Höhe der Arbeitsplatte ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Küchenplanung, denn von ihr hängt die grundsätzliche Körperhaltung ab, die Sie beim täglichen Arbeiten einnehmen. Bei zu geringer Höhe belasten Sie den Rücken und besonders die Bandscheiben, eine zu hoch angebrachte Arbeitsplatte verursacht schnell eine unnatürliche Haltung der Arme und Schultern. Ergonomieexperten sind zu dem Schluss gekommen, dass es die perfekte Arbeitshöhe nicht gibt. Sie sollte sich zwar an Ihrer Körpergröße orientieren, aber eben auch an der jeweiligen Tätigkeit. Verschiedene Arbeiten fordern also unterschiedliche Höhen: Gemüse putzen, Abwaschen oder Anbraten – versuchen Sie, unterschiedliche Höhen ins Spiel zu bringen, denn Abwechslung ist für den Rücken und die Körperhaltung das beste Rezept gegen sich anbahnende Verspannungen. Die optimale Arbeitshöhe für die Arbeitsplatte ermitteln Sie ganz einfach: Oberarm anlegen, Unterarm im 90-Grad-Winkel nach vorn beugen, von dieser Höhe 15 Zentimeter abziehen. Wichtig ist zudem, oft benutzte Geräte wie Geschirrspüler, Backofen oder Mikrowelle in der für Sie passenden Höhe zu platzieren. Unter Umständen ist ein Einbau im Hochschrank ratsam, weil Sie sich so viel weniger bücken müssen.

Kurze Laufwege erleichtern die Arbeit

Bedenken Sie beim Küche planen, dass sinnvolle Laufwege großen Komfort bei der täglichen Arbeit bedeuten. Im Rahmen der Küchenplanung sollten Sie sich deshalb Gedanken über Ihre ganz persönlichen Arbeitsabläufe machen. Küchenprofis empfehlen eine Anordnung der einzelnen Küchenelemente in der Reihenfolge gängiger Arbeitsschritte: Lagern – Vorbereiten – Zubereiten – Anrichten – Entsorgen beziehungsweise Abwaschen. Besteht Ihre Küche aus einer Zeile, ordnen Sie die klassischen Bereiche nebeneinander an. Verfügen Sie über großzügigeren Platz, fahren Sie mit einer Dreiecksplanung besser. Außerdem sollte sich die Küchengestaltung danach richten, ob der Hauptnutzer Rechts- oder Linkshänder ist. Entsprechend ist die Reihenfolge der Abläufe dann umzukehren.

Bewegungsfreiheit bei jedem Arbeitsschritt

Einer der häufigsten Planungsfehler bei Küchen sind zu geringe Abstände zwischen den parallel verlaufenden Küchenzeilen. Halten Sie einen Mindestabstand von 120 Zentimetern ein. Die Tiefe einer Arbeitsplatte und dem darunterliegenden Küchenschrank sollte mindestens 60 Zentimeter betragen. 

Sorgen Sie für genügend Arbeitsfläche! Zwischen Herd und dem Spülbecken sollten mindestens 90 Zentimeter Platz sein. Für angenehmes Zubereiten ist eine Arbeitsfläche von 120 Zentimetern ideal. An dieser Stelle sparen die meisten, die eine Küche selbst planen – es handelt sich hier allerdings um eine der wichtigsten und am meisten benutzten Flächen. Und auch der Platz zwischen Arbeitsplatte und Oberschränken wird oft unterschätzt und sollte mit mindestens 60 Zentimetern eingeplant werden. Das gewährt Ihnen ausreichend Kopffreiheit und trotzdem eine gute Reichweite für alle Utensilien in den Oberschränken. 

Beim Küche planen ist auch ein durchdachtes Beleuchtungskonzept unerlässlich. Gutes Licht sorgt für die eigene Sicherheit bei der täglichen Küchenarbeit, außerdem trägt das Licht auch als gestalterisches Element zum Gesamteindruck Ihrer Küche bei. Bedenken Sie, dass vor allem Hängeschränke oder größere Küchengeräte Schatten werfen und daher Lichtquellen möglichst nah dort angebracht werden sollten, wo sie gebraucht werden. Diese Aufgabe können zum Beispiel Unterbauleuchten übernehmen.

Tipps zu Maßen, Abständen und Anordnung 

  • Berechnen Sie die ideale Arbeitshöhe für die Person, die die Küche in erster Linie nutzen wird. Unterscheiden Sie dabei die verschiedenen Arbeitsschritte am Herd, der Arbeitsplatte oder beim Abspülen.
  • Denken Sie darüber nach, bestimmte Küchengeräte wie Ofen oder Geschirrspüler im Hochschrank einzubauen. Die obere Kante des Geräts sollte dabei auf Schulterhöhe des Küchennutzers sein – das entlastet den Rücken und erleichtert die Arbeitsabläufe.
  • Ordnen Sie die verschiedenen Küchenzonen nach den gängigen Arbeitsschritten an und achten Sie darauf, ob der Hauptnutzer Rechts- oder Linkshänder ist.
  • Planen Sie genügend große Arbeitsflächen ein und achten Sie auf den Abstand verschiedener Küchenzeilen, um ausreichend Raum zur Verfügung zu haben.
  • Informieren Sie sich über verschiedene Beleuchtungssysteme, damit Arbeitsflächen ausreichend hell bestrahlt werden – das dient auch der Arbeitssicherheit. Ratsam sind zum Beispiel oft Unterbauleuchten, die am Boden der Oberschränke angebracht werden.
  • Bestücken Sie die verschiedenen Schränke und Lagermöglichkeiten nach der Funktion der Geräte und Lebensmittel, um sie bei den verschiedenen Arbeitsschritten schnell zur Hand zu haben.

Budget

Nicht unwichtig zum Küche planen ist auch die Frage des Budget: Wie viel Geld will ich in die neue Küche investieren? Zahle ich direkt oder über eine Finanzierung? Wenn Sie ein maximales Budget im Kopf haben, kann der Küchenprofi Ihnen bei der Küchenplanung mögliche Einsparpotentiale aufzeigen. 

Wenn Sie mit diesen Grundüberlegungen ins Planungsgespräch gehen, werden Sie mit Ihrer neuen Küche keine bösen Überraschungen erleben. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kunden mit konkreten optischen Vorstellungen zu uns kommen und sich auch schon viele Gedanken zu den Elektrogeräten gemacht haben. Nur bei Funktionalität und Ergonomie sind die vorher eingeholten Informationen sehr gering“, so MHK-Küchenprofi Claudia Frey, Inhaberin eines Küchenstudios in Kandel. Klären Sie also vor dem Küche planen alle wichtigen Aspekte der Funktionalität und gehen Sie damit auf Nummer sicher, damit Sie Ihre neue Küche in vollen Zügen und ohne praktische Einschränkungen genießen können.

Häufige Fragen zum Küche planen

Beginnen Sie mit der Küchenplanung so früh wie möglich. Wenn es sich um einen Neubau handelt, können Sie bereits in der Planungsphase auch mit der Küchenplanung beginnen, denn so haben Sie größtmöglichen Einfluss auf die Verlegung von Wasser und Strom. Ist es kein Neubau, sollten Sie trotzdem nicht lange mit der Küchenplanung warten. Eventuell können Strom und Wasser vor Einzug an eine andere Stelle verlegt werden, damit Sie Ihre Traumküche verwirklichen können. Zudem ist eine Einbauküche selten in weniger als zwei Wochen lieferbereit. Rechnen Sie dagegen mit einer Lieferzeit zwischen sechs bis acht Wochen.  

In einem Küchenstudio ist die Küchenplanung einer Küche kostenfrei und unverbindlich. 

Nicht nur das Aussehen der Küche ist wichtig, sondern auch die Funktionalität. Mit unserem Fünf-Punkte-Plan für die Küchenplanung können Sie die ersten, wichtigen Punkte vor der detaillierten Planung mit dem Küchenprofi festlegen. Darunter fallen Maße und Anschlüsse im Raum, gewünschte Küchenform und Stil, Ergonomie, Geräteausstattung und Stauraum.