Ratgeber

Industrial Style Küchen: Kochen wie im Loft

Klar, kühl, robust: So lässt sich eine Küche im Industrial Style am besten beschreiben. Für Liebhaber des Unperfekten ist dieser Küchenstil genau richtig. Denn auch wenn die Küche nagelneu ist, zeigt sie Gebrauchsspuren und Makel – und das beabsichtigt. Gerade die kleinen Schönheitsfehler machen die sonst so geradlinig wirkenden Küchen interessant. Im Folgenden erklären wir, was eine Industrial Küche ausmacht, welche Materialien und Küchenfronten ihr Gesicht bestimmen und wie Sie den ganz besonderen Industrial Look hinbekommen.

Wie eine Industrial Style Küche wirkt

Wenn man an Industrie denkt, dann denkt man an Beton, Stahl und große Hallen. Und genau das – vereinfacht gesagt – macht auch eine Küche im Industrial Style aus. Damit die Küche den Industrial Look bekommt, sollte sie möglichst in einer offenen Wohnküche oder einer Loft-Atmosphäre realisiert werden. Dort kommen diese Küchen am besten zur Geltung. Natürlich können Sie auch eine Industrie Stil Küche in einem geschlossenen Raum verwirklichen, wenn Sie die Wände und den Boden passend gestalten. Mehr dazu lesen Sie im Teil Wand & Boden bei Industrial Küchen.

Wer bei seinen Küchen auf Perfektionismus Wert legt, der sollte sich keine industriell angehauchte Küche zulegen. Diese sehen absichtlich unperfekt aus. Die Materialien – allen voran Beton, Holz und Stahl – sollten Gebrauchsspuren aufweisen, um den Look noch zu unterstreichen. Alles soll individuell wirken und weniger nach perfektem Katalog-Bild.

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Holz, Beton, Stahl: Das richtige Material für den Industrie Stil

Um eine Küche möglichst robust und roh wirken zu lassen, kann man sich verschiedener Materialien bedienen. Neben Metall und Stahl steht in der Industrial Style Küche vor allem Beton hoch im Kurs. Hierbei können Sie sich entweder für das jeweils echte Material für Front oder Arbeitsplatte entscheiden oder ein Imitat wählen, was oftmals deutlich günstiger ist. Wer die Küche nicht in einem Ton halten möchte, der kann beispielsweise Fronten in Holzoptik dazu kombinieren. Diese bringen auch mehr Wärme in die sonst kühl wirkende Küche. Achten Sie dabei aber darauf, dass die Holzfronten eher grob strukturiert sind, einen Used Look oder Holzlatten-Optik haben. Sind die Fronten zu fein gehalten, ist die Industrie Optik dahin.

Mit diesen Farben gelingt der Industrie Look

Nicht nur die Materialien bestimmen das Aussehen der Küche, auch die Farbe trägt einen großen Teil dazu bei. Sie sollten bei einer Industrial Style Küche im gedämpften Farbspektrum bleiben. Klassiker wie Schwarz, Weiß und Grau sind gut geeignet, aber auch Farben wie Petrol, dunkles Blau oder dunkles Braun passen gut zu diesem Stil. Mit anderen Farben können Sie zwar Highlights setzen, allerdings gilt hier das Motto: Weniger ist mehr. Zu den gedeckten Industrie-Farben passen Rot, Orange und Gelb am besten.

Nicht zu vernachlässigen: Wand und Boden der Industrial Küche

Eine robuste Industrial Style Küche in grauem Used-Look vor einer hellgelben Wand? Das passt einfach nicht. Wenn Sie Ihre Küche planen, sollten Sie auch bei Wand und Boden keinen Stilbruch begehen. Sonst wirkt die Küche fehl am Platz. Ähnlich wie bei den Materialien, aus denen die Küche besteht, ist es auch mit der Wand: Beton, Rauputz, unverputzte Klinkerwände und alte Ziegel – Hauptsache roh und vermeintlich gebraucht soll es aussehen. Der Boden sollte aus dunklem Holz, Stein oder dunklem Kork sein, um zur Industrial Style Küche zu passen. Der Küchenplaner kann Ihnen hilfreiche Tipps geben, damit Wand und Boden auch zur neuen Küche passen.  

Die richtigen Accessoires finden

Accessoires wie Vasen, Schalen und Co. sind in der Industrial Style Küche nicht gänzlich verboten, aber doch sparsam einzusetzen. Wichtig ist hierbei auch, den Stil nicht zu brechen, weshalb man auffällige Muster meiden sollte. Passend ist dagegen alles, was aus Holz, Metall oder Stahl besteht. Gerne kann es auch rostig sein oder eine Rost-Optik haben, das unterstützt den Industrie Look zusätzlich. Auch Lampen oder andere Deko aus Kupfer  passen gut in diese Art von Küche.

Viele Küchenhersteller bieten offene Regale mit dunklen oder hellen Metallstreben an. Dieses Element können Sie hervorragend in der Industrial Style Küche nutzen. Wenn Sie keine grifflose Küche, sondern eine mit Griffen oder Griffleisten an den Fronten bevorzugen, können Sie diese auch an den Stil anpassen. Dunkles Metall mit Gebrauchsspuren, grobe Knöpfe oder eingelassene Griffmulden wie von alten Schränken sind eine gute Wahl. 

Platzsparend und dekorativ: hängendes Kochgeschirr

Auch das Kochgeschirr kann als dekoratives Element in der Industrial Style Küche genutzt werden. Hängen Sie Töpfe und Pfannen doch an ein sogenanntes Pot Rack, ein Metall-Regal, das über Kochinsel oder Küchenzeile schwebt. Alternativ können Sie das Kochgeschirr – welches es ebenso im Industrial Style zu kaufen gibt – auch einfach in offene Regale stellen.

Wenn Sie für die neue Küche nicht noch einmal alles verputzen oder streichen möchten, können Sie sich mit einer Nischenrückwand im Industrie Stil aushelfen. Die Hersteller bieten hier beispielsweise Klinkerwände oder Steinwände aus Kunststoff an, die einer echten Wand zum Verwechseln ähnlich sehen. Diese lassen sich auch leicht nachträglich anbringen. 

Häufige Fragen zur Industrial Küche

Zum Einsatz kommen Materialien, die robust, roh und gebraucht wirken, wie Beton, Metall oder Stahl. Die Farben sollten gedeckt sein. Beiden Wänden dominieren in der Industrial Küche Beton, Rauputz, unverputzte Klinkerwände und alte Ziegel.

Bei der Einrichtung einer Industrial Küche sollte auf zu viel Deko, Muster und allzu „feine“ Fronten verzichtet werden. Alles, was neu und unbenutzt aussieht, stört den Gesamteindruck. Auch Möbel im Landhausstil passen nicht in die Industrial Küche.

Ja, aber nur raue, unbearbeitete Hölzer. Der Boden kann aus dunklem Holz sein. Ein massiver Vintage-Holztisch macht sich in der Industrial Küche ebenfalls gut. Solange das Holz alt und gebraucht, aber dabei immer noch solide aussieht, ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild.