Ratgeber

Induktionskochfeld: Lohnt sich die Anschaffung?

Wer auf der Suche nach einem neuen Kochfeld ist, stößt schnell auf den Begriff Induktion. Diese Technik ist gerade dabei, Gas- und Elektroherden den Rang abzulaufen. Doch wie funktioniert ein Induktionskochfeld überhaupt, was sind seine Vor- und Nachteile und was gilt es beim Kauf zu beachten? Wir haben uns die neueste Generation angesehen und verraten Ihnen, ob sich die Anschaffung lohnt oder nicht.

Wie funktioniert Induktion?

Auf den ersten Blick unterscheiden sich Induktionsfelder kaum von herkömmlichen Kochfeldern aus Glaskeramik. Die Unterschiede liegen im Innenleben und in der Funktionsweise. Bei einem Induktionskochfeld befinden sich unter der Glaskeramik-Oberfläche flache Induktionsspulen aus Kupferdraht. Wird ein geeigneter Topf auf dem Induktionskochfeld platziert, erzeugen die Spulen ein elektromagnetisches Feld. Dieses wird vom Boden des Topfes aufgenommen und in Wärme umgewandelt. Das Kochfeld an sich erwärmt sich dabei kaum, es nimmt nur ein wenig Rückwärme des Kochgeschirrs an. Daher ist Kochen auf einem Induktionskochfeld besonders sicher: Es bleibt kühl, sodass man sich nicht daran die Finger verbrennen kann.

Schneller Kochen mit Induktion

Im Vergleich zu strahlungsbeheizten Kochfeldern sind Induktionskochfelder deutlich effizienter. Ähnlich wie beim Gasherd ist die Hitze sofort da – und auch sofort wieder weg, wenn man den Topf entfernt. Das spart nicht nur Energie, sondern vor allem eine Menge Zeit. Viele moderne Induktionskochfelder verfügen über eine zusätzliche Power- oder Booster-Funktion, mit der die Leistung weiter gesteigert werden kann. Ein Topf mit Wasser lässt sich dank Power-Funktion auf dem Induktionskochfeld in etwa vier Minuten zum Kochen bringen – viel schneller schafft es der Wasserkocher auch nicht. Für Menschen, die bislang mit einem elektrischen Kochfeld gearbeitet haben, bedeutet das durchaus eine Umstellung. So wird Öl oder Bratfett auf dem Induktionsfeld sehr schnell heiß. Die Platte einschalten und dann erst gemütlich die Zwiebel kleinschneiden – das funktioniert mit einem Induktionskochfeld nicht.

Von den An- und Nachkochzeiten her ist das Induktionskochfeld mit einem Gaskochfeld zu vergleichen. Bei beiden Varianten lässt sich die Temperatur schnell und einfach regulieren. Der Vorteil der Induktionskochfelder liegt jedoch darin, dass auch niedrige Temperaturen möglich sind. So lässt sich zum Beispiel Schokolade schmelzen, ohne dass man dafür ein Wasserbad benötigt.

Flexibel nutzbare Kochfelder: Vollflächeninduktion oder Flexinduktion

Im Gegensatz zu Gas- und den immer seltener werdenden Gusseisen-Kochfeldern kommt man bei Induktionskochfeldern in den Genuss flexibler Kochfelder. Bei vielen Herstellern lassen sich auf dem Induktionskochfeld mehrere Kochzonen zusammenschalten, sodass auch großes Geschirr, wie zum Beispiel ein Bräter oder eine Grillplatte, Platz findet. Bei Geräten der neuesten Generation erkennt das Kochfeld Form und Größe des Geschirrs und aktiviert nur die Magnetspulen, die sich direkt darunter befinden. Das Problem, wo man besonders große Töpfe, ovale oder rechteckige Bräter positionieren soll, besteht nicht mehr. Kochen wird dadurch noch unkomplizierter.

Hierbei unterscheidet man zwei Varianten: Vollflächeninduktion und Flexinduktion (auch Flexzoneninduktion oder varioInduktion genannt). Bislang ließen sich Kochzonen zwar vergrößern, indem mehrere Platten manuell zusammengeschaltet wurden, doch das war nur bis zu einer bestimmten Größe möglich. Die neuen Varianten bieten deutlich mehr Flexibilität.

Bei der Flexinduktion erkennt die eingebaute Sensorik, dass die Kochzonen gemeinsam angesteuert und bedient werden sollen, wenn ein größerer Topf oder Bräter daraufgestellt wird. Auch Grillplatten oder Teppanyaki-Grills lassen sich auf diesen Kochfeldern gut verwenden. Moderne Kochstellen erkennen die Position der Kochtöpfe auf den sichtbaren Kochzonen automatisch. Kochgeschirr kann nach Belieben platziert und auch hin- und hergeschoben werden. Das System merkt sich dabei die voreingestellten Kochstufen, ohne dass man es selbst erneut anpassen müsste.

Noch komfortabler kocht es sich mit Vollflächeninduktion. Hier gibt es keine vorab eingestellten Kochzonen mehr. Unter der Kochfläche befinden sich Sensoren, die die Position der Töpfe und Pfannen erkennen. Die sogenannten Mikro-Induktoren leiten die Hitze an die gewünschte Stelle auf dem Kochfeld. So wird nur die Fläche aktiviert, die man gerade benötigt – egal ob Sie Ihren größten Bräter oder den kleinen Soßentopf benutzen. Eine Unterteilung in Felder oder Zonen gibt es bei Vollflächeninduktion nicht. Jeder Winkel des Kochfelds ist somit nutzbar.

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Leichte Bedienbarkeit mit TFT-Touchdisplay

Knöpfe und Regler sucht man bei den meisten modernen Induktionskochfeldern vergebens. Viele verfügen über eine Touchfeld-Bedienung, über die sich die Temperatur regeln lässt. Die High-End-Geräte der großen Hersteller sind sogar mit einem TFT-Farbbildschirm ausgestattet, auf dem man den aktuellen Status jeder Kochzone sehen kann. Alle wichtigen Informationen (Temperatur, Kochzeit, Größe und Form des Kochgeschirrs) lassen sich hier ablesen und die Kochzonen können präzise gesteuert werden.

Eine Besonderheit bei der Bedienung ist das abnehmbare TwistPad® von NEFF. Es handelt sich hierbei um einen runden Bedienknopf, der durch einen Magneten auf dem Kochfeld gehalten wird. Mit einer leichten Berührung des Pads lassen sich die gewünschten Kochzonen aktivieren und regeln. 

Wie reinigt man ein Induktionskochfeld?

Wie alle Kochfelder aus Glaskeramik sehen Induktionsfelder edel und minimalistisch aus und wirken besonders gut, wenn sie bündig eingebaut werden. Schlieren, Flecken oder gar eingebrannte Lebensmittelreste stören da natürlich den Gesamteindruck. Bei Induktionskochfeldern kommen solche Probleme jedoch kaum vor, da sie auch während des Kochvorgangs kühl bleiben und sich übergekochte Soßen oder Spritzer vom Nudelwasser gar nicht erst einbrennen können. Um ein Induktionskochfeld zu reinigen reicht es in der Regel völlig aus, das Kochfeld mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Hartnäckigere Verschmutzungen lassen sich mit einem speziellen Schaber entfernen.

Welche Kochtöpfe kann ich verwenden?

In den seltensten Fällen muss man bei der Anschaffung eines Induktionskochfelder tatsächlich auch neues Geschirr anschaffen. Heutzutage sind die meisten Töpfe induktionsfähig. Das bedeutet, dass der Boden mit einer Schicht aus ferromagnetischem Material ausgestattet sind. Diese Schicht nimmt die Wirbelströme des Kochfeldes auf und wandelt sie in Wärme um. Ist das Geschirr aus Edelstahl, Kupfer oder Aluminium, bleibt es kalt. Am Topfboden des Geschirrs befindet sich zusätzlich Zeichen, das anzeigt, für welche Kochstelle es geeignet ist. Das Zeichen für Induktion ist eine dreifach geschwungene Spule.

Tipp: Wenn auf Ihren Töpfen keine Zeichen zu sehen sind, können Sie die Induktionstauglichkeit auf andere Weise prüfen. Halten Sie einfach einen Magneten von außen an den Topfboden: Hält der Magnet, dann ist der Topf mit ferromagnetischem Material hergestellt und kann für Induktion genutzt werden.

Vorteile Nachteile
Mit Induktionskochfeldern kocht man am schnellsten Die Anschaffungskosten sind etwas höher als bei Elektrokochfeldern
Die Kochfelder reagieren schnell auf Temperaturanpassungen Für Induktionskochfelder ist geeignetes Geschirr notwendig
Leichte Reinigung, da nichts anbrennen kann Das brummende Geräusch kann als störend empfunden werden
Es geht keine Energie an das Kochfeld verloren, da nur der Topf erhitzt wird  
Eine sichere Methode, da sich das Kochfeld nicht erhitzt und so Verbrennungen verhindert werden  

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Was sind die Nachteile von Induktionskochfeldern?

Bei allen Vorteilen der Induktion sollen auch die Nachteile nicht unerwähnt bleiben. Da ist zum einen der Preis: Induktionskochfelder sind teurer als die Alternativen, vor allem, wenn Sie Geräte mit Sonderfunktionen wählen, die das Kochen leichter und komfortabler machen. Der Preisunterschied lässt sich durch die niedrigeren Stromkosten wettmachen, insbesondere, wenn Sie einen größeren Haushalt haben und häufig gekocht wird.

Ein weiteres Problem sind die Geräusche, die Induktionskochfelder verursachen. Sie werden durch Schwingungen verursacht, die durch das elektromagnetische Feld erzeugt werden. Manche Benutzer berichten von einem störenden Brummen, Pfeifen, Surren oder Klicken. Für Menschen mit empfindlichem Gehör oder Haustiere, die hohe Frequenzen wahrnehmen können, sind diese Geräusche zum Teil äußerst unangenehm.

Die Strahlung, die von Induktionskochfeldern erzeugt wird, gilt als gesundheitlich unbedenklich. Personen, die einen Herzschrittmacher tragen, sollten vor der Anschaffung jedoch sicherheitshalber Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Bei sachgemäßer Bedienung ist die Strahlung jedoch so gering, dass keine Gefahr von Induktionskochfeldern ausgeht.

Induktionskochfelder einbauen

Dass der Einbau eines Induktionskochfeldes viel Platz benötigt oder kompliziert ist, ist ein Irrglaube. Tatsächlich ist der Induktionskochfeld-Einbau leichter, als angenommen wird und vergleichbar mit dem Einbau eines elektrischen Kochfeldes. Induktionskochfelder lassen sich entweder in Kombination mit einem Backofen oder als autarkes Kochfeld einbauen. Von bündig über in einen Stahlrahmen eingelassen bis zu aufgesetzt ist der Induktionskochfeld-Einbau vielfältig realisierbar. Die Standard-Stärke bei Arbeitsplatten von 40 mm reicht für den Einbau der meisten Induktionskochfelder aus. Bei vielen Modellen steht das Kochfeld dann allerdings unten ein wenig heraus, weshalb ein Zwischenboden eingelassen werden muss, damit es nicht zufällig von unten berührt werden kann.

Häufige Fragen zum Induktionskochfeld

Viele Menschen machen sich bei Induktionskochfeldern Gedanken um ihre Gesundheit. Es handelt sich allerdings um einen Irrglaube, dass ein Induktionskochfeld schädlich ist. Zwar erzeugt die Spule ein magnetisches Strahlungsfeld, dieses ist aber in der Regel zu klein, um Zellen im menschlichen Körper zu schädigen. Menschen mit Herzschrittmachern wird zur Vorsicht geraten, da die Strahlung die Gerätefunktion beeinflussen kann. Das sollte auf jeden Fall mit einem Arzt abgeklärt werden.

Viele nehmen an, dass ein Induktionskochfeld teuer ist und vor allem teurer ist als ein Elektrokochfeld. Das ist falsch! Die Stiftung Warentest hat im Jahr 2015 die Preise miteinander verglichen und kam zu dem Ergebnis, dass es keine großen Preisdifferenzen gibt: Ein Induktionsfeld gibt es bereits ab circa 300 Euro, ein Elektrokochfeld ab circa 280 Euro. Somit sind die Preise von Induktionskochfeldern nicht höher, da beim Kochen mit der Induktionsmethode zusätzlich Energie gespart wird. Der geringe Preisunterschied ist damit hinfällig.

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