Ratgeber

Kinder in der Küche: So wird die Küche kindersicher

Die Familienküche als Lebensmittelpunkt birgt gerade für Kleinkinder Gefahren. Dabei ist Kochen für Familien ein besonders interessantes Abenteuer. Deswegen spielt Kindersicherung beim Küchenkauf eine große Rolle. Diverse Sicherungssysteme sorgen dafür, dass Kinder in der Küche willkommen sicher sind und bedenkenlos neben Mama am Herd kulinarisch aktiv werden können.

Messer sicher verstauen

Nicht nur die eigenen Kinder, sondern auch Kinder von Familie und Freunden halten sich beim gemütlichen Kochabend in der Nähe von Herd und Co. auf. Neugierigen Kinderhänden drohen in der Küche zahlreiche Gefahren, insbesondere Verbrennungen und Verbrühungen durch heißes Wasser zählen zu den häufigsten Verletzungen von Kindern in der Küche. 

Ebenfalls nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind Verletzungen mit Elektrogeräten. Diese üben einen besonderen Reiz auf Kinder aus, ohne dass sie die Gefahr erkennen. Gerade wenn Sie mit Kindern gemeinsam kochen, müssen Elektrokabel und scharfe Schnittmesser unbedingt außer Reichweite gebracht werden. Auch der Stauraum sollte im Hinblick auf Kindersicherung in der Küche betrachtet werden. Steckdosen, die in der Arbeitsplatte verschwinden, ein geschlossener Messerblock und so wenig ungesicherte Schränke wie möglich können schon einen wesentlichen Beitrag zur Kindersicherheit in der Küche leisten. Und zum Thema Kochfeld: Entscheiden Sie sich wenn möglich für Induktionstechnik. Denn auf diesen Kochfeldern tritt die Hitze nur dort auf, wo das Kochgeschirr steht. Und sobald Topf oder Pfanne weggeschoben werden, erkaltet die Kochfeldfläche binnen kurzer Zeit wieder.

Die Top 6 der Kindersicherungen

Das Angebot beim Kindersicherungsequipment kann unüberschaubar sein, daher gilt es sich vorher schon zu informieren, was wichtig ist und was nicht. Ein Küchenprofi wird schon bei der Beratung erste Tipps geben, wie Sie Gefahren für Kinder außer Reichweite bringen. Machen Sie sich aber schon vorher mit möglichen Gefahrenquellen in der Küche vertraut. 

1. Blockierbare Displays

Für Kochfeld, Backofen und Spülmaschine bieten die Hersteller Kindersicherungen für Displays an. Damit verhindern Sie sowohl das unbeabsichtigte Bedienen durch neugierige Hände, falls die Kids in der Küche allein sind. Aber auch beim gemeinsamen Kochen stellen Sie mit diesen blockierten Displays sicher, dass die Nachwuchsköche nicht an den Hitzezonen herumspielen können.

2. Mechanische Herd- und Backofensicherung

Einen Herd kindersicher zu machen gehört zu den allerersten Aufgaben, sobald ein Kind das Laufalter erreicht. Viele Hersteller bieten sogenannte Herdschutzgitter an. Die gibt es passend vom Hersteller oder auch in universellen Standardgrößen. Das Gitter erhöht den Zugriff zum Herd, lässt jedoch ausreichend Platz, um den Herd wie gewohnt zu bedienen. Zusätzlich enthalten manche Herdschutzgitter eine klappbare Schalterabdeckung. 

Die Kindersicherung eines Gasherdes fängt nicht erst bei der erreichbaren Höhe, sondern schon bei den Schaltern an. In einer kindersicheren Küche gehört an einen Gasherd ein Knopfschutz für die Schalter. Die zu öffnende Plastikabdeckung ermöglicht ungehinderten Zugriff, verhindert jedoch Kinderhände an den Gasreglern. Auch für den Backofen gibt es unterschiedliche Varianten der Kindersicherung. Lassen Sie sich vom Küchenplaner Backöfen zeigen, deren Frontscheiben nicht heißer als 60 Grad werden. Die gibt es von zahlreichen Herstellern. Alternativ kommt ein Backofengitter infrage, um ein Verbrennen an der heißen Backofentür zu verhindern. Ein solches Gitter verhindert ebenfalls, dass Kinder heiße Töpfe von der Herdplatte ziehen. Ein Türverschluss für den Backofen komplettiert die Kindersicherung in der Küche. Besonders praktisch ist, dass sich sowohl die Herd- als auch die Backofensicherung mühelos und ohne Bohren anbringen lassen. Durch Klemmen oder Einhängen sind die Vorrichtungen auch rückstandslos zu entfernen.

3. Steckdosensicherung

Unverzichtbar, nicht nur in der Küche, sind Steckdosensicherungen. Kleine Finger erforschen zu gerne die Kontakte oder versuchen Stifte darin zu spitzen. Die Steckdosensicherungen variieren stark und hängen von der persönlichen Vorliebe des Kücheninhabers ab. Von komplizierten Drehverschlüssen, die fest in die Steckdose geklebt werden, bis zu einfachen Plastikdeckeln, die lediglich aufgesteckt werden, ist alles möglich. Fraglich ist, ob man einen dauerhafte Verschluss in der Steckdose wünscht oder lieber eine vorübergehende Lösung. Auf der Arbeitsplatte sollte eine versenkbare Steckdosenleiste verbaut werden, so umgeht man gegebenenfalls optische Einbußen in der Steckdosensicherung.

4. Küchenschrank- und Schubladensicherung

Putzmittel, Alkohol oder der Mülleimer – in der Küche sind viele Gegenstände, die außer Reichweite von Kindern sein sollten. Eine Küchenschrank- und Schubladensicherung ist daher Pflicht. Auch dort gibt es unterschiedlichste Lösungsansätze. Wer Wert auf einen ungestörten Blick auf seine Küchenfronten legt, der sollte innen angebrachte Schubladensicherungen bevorzugen, die sich durch leichten Druck entriegeln lassen. Außen angebrachte Riegel erweisen denselben Dienst und sind genauso rückstandslos zu entfernen wie innen angebrachte Druckriegel. Für Medikamente und ähnliches eignen sich abschließbare Schubladen.

5. Kühlschranksicherung

Keineswegs nur für Kleinkinder, aber ein wesentlicher Aspekt bei der Kindersicherung in der Küche ist die Kühlschranksicherung. Mit einem Kühlschrankriegel lassen sich „Aufräumaktionen“ der Kleinen und offen stehen gelassene Kühlschranktüren leicht verhindern. Außen angebracht funktionieren sie mit einem Klemm- oder Schiebemechanismus. Auch Kühlschrankriegel lassen sich in der Regel rückstandslos entfernen.

6. Kantenschutz

Scharfe Kanten und Ecken an Arbeitsplatten und Küchenschränken bedürfen einer besonderen Kindersicherung. Von selbst gemacht bis zum fertigen Schaumstoffkantenschutz – es gibt viele Möglichkeiten, Kanten zu entschärfen. Im Küchenstudio finden sich optisch ansprechende Lösungen, die sich auch mühelos wieder entfernen lassen.

Nicht alles wegschließen: Neugier der Kinder befriedigen

Ein spezieller Tipp von kindersicherungserprobten Müttern lautet: Eine Schublade in Bodennähe mit Tupperdosen und ausrangierten Kochlöffeln befüllen und nicht mit einer Schubladenkindersicherung versehen. Diese Schublade darf dann auch von den Kindern ein- und ausgeräumt werden, das beschäftigt und macht Spaß. 

MHK-Küchenprofi Claudia Frey, Inhaberin eines Küchenstudios in Kandel, rät: „Auch das Küchenfenster darf beim Anbringen von Kinderschutz nicht vergessen werden. Ein individuelles Konzept der Kindersicherung beim Planen Ihrer Familienküche ist unverzichtbar!“ Welche Vorrichtungen in Ihrer Küche sinnvoll sind und wie Sie diese leicht an- und abbringen, wird ein Küchenplaner mit Ihnen auf Wunsch besprechen.

Häufige Fragen zu Kindersicherheit in der Küche

Die wichtigsten Maßnahmen, um Kinder in der Küche vor Unfällen zu schützen, sind Schutzgitter für den Herd, Kindersicherungen an Schranktüren und Schubladen sowie Sicherungen für die Steckdosen. Generell sollten kleine Kinder nie in der Küche allein gelassen werden.

Wenn Sie nicht wollen, dass Junior den Inhalt des Mülleimers auf dem Küchenboden verteilt, sollten Sie sich für geschlossene Behälter in einem Schrank mit Kindersicherung entscheiden. Es gibt eine große Auswahl an modernen Mülltrennsystemen, die meist im Spülenunterschrank untergebracht sind. Da hier oft auch Putzmittel und Ähnliches aufbewahrt werden, sollte dieser Schrank über eine stabile Kindersicherung verfügen. Leere Flaschen oder Konservendosen sollten ebenfalls außer Reichweite von Kindern gesammelt werden.

Wenn die Kinder älter werden, können Gitter, Schubladen und Steckdosensicherungen nach und nach wieder entfernt werden. Bei den meisten System funktioniert das, ohne Spuren an der Fronten oder Geräten zu hinterlassen.