Ratgeber

Holzküchen: So wird Ihre Küche zum Wohlfühlort

Holzküchen werden in jüngster Zeit wieder zunehmend beliebter. Das hat eine Reihe von Gründen: Zum einen setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass eine Küche nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Wohnraum und oft sogar Mittelpunkt des Familienlebens ist. Die behagliche und warme Ausstrahlung einer Küche aus Holz unterstreicht dies. Es riecht einfach einzigartig und seine haptischen Qualitäten sind unerreicht. Zum anderen setzten mehr und mehr Verbraucher auch beim Möbelkauf auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Küchen aus dem nachwachsenden Rohstoff sind in dieser Hinsicht nahezu unschlagbar. Und nicht zuletzt wünschen sich Küchenkäufer eine Einrichtung, die das Raumklima verbessert und wenig bis keine Schadstoffe freisetzt. Schließlich will man in den eigenen vier Wänden nicht nur gesund essen, sondern auch möglichst schadstofffrei leben. Auch in dieser Hinsicht ist das Naturprodukt Holz unter den vielen unterschiedlichen Materialien für die Küche oft die beste Wahl.

Holzküchen: Ein Rohstoff, unendliche Möglichkeiten

Die Auswahl unter den Holzküchen ist überwältigend groß und die Angebote unterscheiden sich nicht nur durch das Design, sondern auch durch die verwendeten Hölzer und die unterschiedlichen Arten, in denen es eingesetzt wird. Hier ein kleiner Überblick über die verschiedenen Typen von Küchen aus Holz:

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Echtholzküchen

So schön der Begriff auch klingt, Echtholzküchen sind unter den Holzküchen diejenigen mit dem geringsten Holzanteil. Im Prinzip handelt es sich um ganz normale Küchen aus MDF-Platten mit einer Oberfläche aus Furnier. Der ebenfalls verbreitete Begriff Furnierküchen beschreibt diesen Küchentyp daher weitaus besser. Aber zumindest das Furnier besteht aus Echtholz. Es handelt sich also nicht um eine Nachbildung in Holzoptik. Das Furnier wird in der Regel mit einer Lackschicht versiegelt, was die Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit erhöht. In Punkto Aussehen und Design stehen Küchen aus Echtholz anderen Holzküchen in nichts nach, beim Thema Umweltverträglichkeit und Raumklima müssen Sie aber deutliche Abstriche machen. Dafür sind Echtholzküchen oft die günstige Variante, wenn Sie sich eine Küche mit echter Holzoberfläche wünschen.

Massivholzküchen 

Bei Massivholzküchen erhalten Sie genau das, was der Name verspricht. Eine Küche aus Massivholz, deren Bezeichnung sogar durch eine Norm geregelt ist. Laut dieser Norm, der DIN 68871, müssen – außer den Rückwänden und Schubladenböden – alle Teile der Küche aus einer Holzart bestehen und dürfen nicht furniert sein, damit diese sich als Massivholzküche bezeichnen darf. Bei Möbeln aus Massivholz bleiben sämtliche Vorzüge des Rohstoffs Holz, wie seine Wärme, die angenehme Haptik und der typische Geruch, erhalten. Preislich sind Küchen aus Massivholz in der Regel im höheren Segment einzuordnen. Beim Massivholz werden Holzstücke in mehreren Schichten miteinander verleimt. Das hat den Vorteil, dass die kleineren zusammengesetzten Holzstücke weniger stark arbeiten als es beim Vollholz der Fall ist. Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen hinterlassen somit weniger Spuren. Ein Nachteil liegt darin, dass Klebstoffe verwendet werden, auf die manche Menschen empfindlich reagieren.

Vollholzküchen

Bei Küchen aus Vollholz werden, ebenso wie bei Massivholzküchen, alle Teile außer der Rückwand und den Schubladenböden aus nur einer Holzart hergestellt. Allerdings kommen bei Vollholz nur direkt aus dem Baumstamm gesägte Bretter zum Einsatz. Nur besonders hochwertiges Holz, das keine Astlöcher, Einschlüsse oder Risse aufweist, findet für Vollholzküchen Verwendung.

Näher an der Natur können Küchenmöbel nicht sein, und so ist es auch kein Wunder, dass man hier auch echte Biomöbel findet. Diese naturbelassenen Holzmöbel sind gerade für Allergiker besonders geeignet. Allerdings hat dies auch seinen Preis. Denn Vollholzküchen sind in der Herstellung deutlich aufwendiger als andere Küchen. Dafür entscheiden Sie sich aber für eine Küche, mit der Sie nicht nur sich und der Natur etwas Gutes tun, sondern an der Sie auch lange Freude haben können.

Altholzküchen

Relativ neu am Markt sind sogenannte Altholzküchen. Hier kommt Holz zum Einsatz, das schon ein Vorleben besitzt. Verarbeitet werden teilweise hunderte Jahre alte Dachbalken, Fußböden, Türen oder ähnliches. Selbstverständlich werden diese Hölzer sorgfältig geprüft und vorbereitet, bevor sie als neue Küche erstrahlen. So muss das Holz vom Schreiner thermisch behandelt werden, um sicherzustellen, dass kein Schädlingsbefall vorliegt. Altholzküchen haben nicht nur einen authentischen und individuellen Charakter, sondern setzten auch beim Upcycling, der Veredelung und Wiederverwertung scheinbarer Abfallprodukte, neue Maßstäbe. Nachhaltiger und ressourcenschonender kann eine Küche kaum sein. Da es sich bei Altholzküchen immer um Unikate handelt, sind diese in der Regel auch nicht bei großen Küchenherstellern verfügbar. Dies schlägt sich auch im Preis nieder, und so finden sich Küchen aus Altholz üblicherweise im oberen Preissegment.

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Welches Holz eignet sich für Küchen?

Die Vielfalt an Hölzern ist enorm. So sind weltweit rund 30.000 Holzarten bekannt. Industriell verarbeitet werden davon aber nur rund 100. Aber auch unter diesen gibt es schon gewaltige Unterschiede. Nicht nur was Farbe und Maserung betrifft, sondern auch in Bezug auf Härte, Robustheit und weitere Eigenschaften des Materials. Und natürlich auch preislich. In der Regel gilt dabei, dass heimische und weit verbreitete Holzarten günstiger sind als Edelhölzer. Hier einige Beispiele der gängigsten Holzarten, die in der Küchenherstellung Verwendung finden:

Ahorn

Ahorn ist eine in Mitteleuropa recht verbreite Baumart. Das Holz ist sehr feinporig und lässt sich gut bearbeiten. Daher wird es auch schon lange zur Herstellung von Küchenmöbeln benutzt. Es ist sehr hell und verleiht Küchen dadurch einen freundlichen und frischen Charakter. Das Holz lässt sich aber auch sehr gut beizen und einfärben, wodurch eine reichhaltige Farbpalette bei Ahornküchen möglich wird.

Birke

Die Birke ist vornehmlich in Nord- und Osteuropa verbreitet und zählt zu den Klassikern unter den Möbelhölzern. Das Farbspektrum reicht von gelblichem Weiß über Goldgelb bis hin zu Hellbraun. Unterschiede in der Dichte oder beim Fettgehalt im Holz sorgen bei Birkenholz mitunter für sogenannte Lichteffekte, die die Individualität der Möbel unterstreichen.

Buche

Buchen kommen in ganz Mitteleuropa vor und zählen auch in Deutschland zu den weit verbreitetsten Bäumen. Das harte und strapazierfähige Holz der Buche macht es zu einem idealen Material für Möbel. Farblich dominieren bei Buche gelbrote Töne. Buchenholz wirkt im Vergleich zu anderen Hölzern eher schlicht und natürlich. Es eignet sich dadurch hervorragend, um mit anderen Materialien oder anderen Hölzern kombiniert zu werden.

Eiche

Die in ganz Europa verbreitete Eiche wird seit Jahrhunderten für den Bau von Küchenmöbeln genutzt. Das gelbbraun bis mittelbraun gefärbte Holz ist äußerst schwer und hart. Es zeichnet sich durch seine sprichwörtliche Robustheit und Langlebigkeit aus. So ist es auch nicht verwunderlich, dass bei Küchen im Landhausstil gerne zu diesem Holz gegriffen wird. Neuerdings finden aber auch edle Designküchen aus Eiche immer mehr Verbreitung. Bei diesen harmoniert eine strenge Linienführung mit der ausdrucksstarken Maserung des Holzes.

Erle

Die Erle findet sich ebenfalls in ganz Europa, vornehmlich aber in Skandinavien. Dank der orangen bis rotbraunen Farbe wirken Küchen aus Erle besonders warm und behaglich. Erlenholz ist leicht und weich und daher gut zu verarbeiten. Auch nimmt es Polituren und Beize sehr gut an, was auch ungewöhnliche Farbvarianten oder die Anmutung deutlich teurerer Edelhölzer möglich macht.

Kiefer

Kiefern sind vornehmlich in Nord-, Mittel- und Osteuropa verbreitet. Das gelblich bis rötlich gefärbte Holz ist mittelschwer und relativ weich. Häufig werden Kieferküchen lackiert, da die Oberfläche Anstriche jeder Art sehr gut annimmt. Aber auch ohne Lacke und Farben überzeugt Kiefer mit einer dezenten Musterung. Oft werden bei Kieferküchen auch vermeintliche Fehler wie Astlöcher gezielt als Gestaltungselement eingesetzt, um die Individualität der Küche zu unterstreichen.

Kirsche

Kirschbäume sind in überall in Europa heimisch. Das Holz ist mittelschwer, zäh, fest und rötlich-gelb bis rotbraun gefärbt. Die typische feine Zeichnung des Holzes lässt Kirschholz besonders edel und wertvoll wirken. Dies – und die im Vergleich zu anderen Hölzern relativ geringe Menge des jährlichen Einschlags – machen Kirschbaum zu einem der teureren heimischen Hölzer. Dementsprechend finden sich Kirschbaumküchen auch eher im oberen Preissegment.

Nussbaum

Als Nussbaum wird meist Holz der im gesamten europäischen Raum verbreiteten Walnuss bezeichnet. Nussbaum verfügt über eine sehr typischen Maserung und ist von hellbrauner bis schwarzbrauner Farbe. Aufgrund seiner Härte und Widerstandsfähigkeit ist es ein sehr beliebtes Möbelholz, das häufig für die Innenausstattung von Küchen benutzt wird. Aber auch Fronten aus dem edlen und überaus dekorativen Holz finden sich in modernen Designküchen immer öfter.

Dies sind nur einige Beispiele für Hölzer, die in der Küche eingesetzt werden. In den Katalogen der bekannten Hersteller finden sich zahlreiche weitere Arten. Ob Tanne oder Akazie, Pappel oder Esche. Jedes Holz hat seinen eigenen Charakter und letzten Endes können nur Sie selbst entscheiden, welches Holz am besten zu Ihnen, Ihrem Einrichtungsstil und Ihrem Budget passt.

Welche Arbeitsplatte passt zu einer Holzküche?

Küchenarbeitsplatten aus Holz beziehungsweise in Holzoptik erfreuen sich großer Beliebtheit, weil sie der Küche einen warmen und wohnlichen Anstrich geben. Sie passen sehr gut zu weißen und allen anderen hellen Küchen. Bei Holzküchen, deren Fronten nicht in einem anderen Farbton gestrichen oder lackiert sind, stellt sich die Frage, ob eine Holzarbeitsplatte nicht „zu viel des Guten“ ist. Hier bieten sich andere Materialien wie Edelstahl, Glas, Keramik, Kunst- oder Naturstein an. Wichtig ist, dass die Arbeitsplatte sich harmonisch in das Gesamtbild der Küche einfügt.

Wie reinigt und pflegt man eine Holzküche?

Um die Schönheit einer Holzküche langfristig zu erhalten, ist ein wenig Pflege erforderlich. Aber wie reinigt und pflegt man eine Holzküche so, dass sie möglichst lange schön bleibt? Je nachdem, ob und wie die Holzoberfläche behandelt, versiegelt oder lackiert wurde, ist auch der Pflegeaufwand unterschiedlich. Hier einige Tipps, mit deren Hilfe Sie sich lange an Ihrer Holzküche erfreuen können:

  • Verzichten Sie auf bei der Reinigung auf Reinigungsmittel mit Scheuereffekt. Diese greifen langfristig die Oberfläche an.
  • Benutzen Sie keine Mikrofasertücher, sie wirken wie Schleifpapier auf das Holz.
  • Meiden Sie säurehaltige und chemische Reiniger auf Nitro- oder Kunstharzbasis.
  • Idealerweise wischen Sie die Holzoberflächen mit einem feuchten Tuch in Richtung der Holzstruktur ab.
  • Trocknen Sie das Holz nach der Reinigung sorgfältig, damit kein Wasser in das Material eindringt.
  • Natürlich belassenes Holz sollte alle ein bis drei Jahre neu geölt oder gewachst werden, um den Schutz zu erneuern.

Man darf außerdem nicht vergessen, dass es sich bei Holz um ein lebendiges Material handelt, das sich im Laufe der Zeit verändert. Holz „arbeitet“, wie so schön heißt, und reagiert auf Umwelteinflüsse. Eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit in der Küche kann zum Beispiel dazu führen, dass das Holz mit der Zeit aufquillt. Dadurch können sich Schränke verziehen und unter Umständen nicht mehr richtig schließen. Abhilfe schaffen ein leistungsstarker Dunstabzug und regelmäßiges Lüften. Um eine für Holz optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen (ca. 50 bis 55 Prozent) kann man Luftbe- oder entfeuchter aufstellen. Es ist darüber hinaus völlig normal, dass Holzoberflächen mit der Zeit etwas ausbleichen, wenn sie starker Lichteinwirkung ausgesetzt sind. Regelmäßiges Einölen oder Wachsen hat einen vorbeugenden Effekt.

Häufige Fragen zu Holzküchen

Vollholz- und Massivholzküchen sind komplett aus Holz gefertigt (mit Ausnahme der Rückwände und Schubladenböden). Alle Vorteile von Holz – Wärme, angenehmer Duft, Natürlichkeit – sind hier vereint. Das hat allerdings seinen Preis. Bei Echtholzküchen wird Furnier auf MDF-Platten aufgetragen und mit einer Lackschicht versiegelt. Sie sind optisch kaum von Massiv- oder Vollholzküchen zu unterscheiden, aber deutlich günstiger.

Im Prinzip können fast alle Holzarten in der Küche zum Einsatz kommen. Ahorn, Birke, Buche, Eiche, Erle, Kiefer, Kirsche oder Nussbaum – sie alle haben ihre eigenen optischen und haptischen Eigenschaften. Wichtig ist, dass das Holz richtig behandelt wird, damit es den Anforderungen in der Küche standhält. Aus Umweltaspekten sollten heimische Hölzer bevorzugt werden.

Küchenmöbel aus Holz sollten gewachst oder geölt werden, damit sie lange schön bleiben. Benutzen Sie spezielle milde Reinigungsmittel, die die Oberfläche nicht angreifen, also keine säurehaltigen Reiniger, keine Scheuermilch und auch keine Mikrofasertücher. Trocknen Sie die Oberflächen immer gut ab, sonst kann Feuchtigkeit eindringen.