Ratgeber

Mülltrennung in der Küche

Der gute alte Mülleimer, ein Klassiker aus Omas Zeiten? In der Küche fand er stets seinen Platz unter der Spüle. Und mit dem Öffnen der Tür lupfte er wie von Zauberhand bewegt, dank einer Seilkonstruktion, den Deckel. Vom Prinzip nicht schlecht, auch wenn das heute viel eleganter und ohne Handeinsatz funktioniert. Ein einzelner Mülleimer ist in Zeiten der Mülltrennung aber nicht genug. Restmüll, Biomüll und Wertstoffe wie Glas, Plastik und Papier können Sie schon in der Küche vorsortieren, wenn Sie sich ein intelligentes Mülltrennsystem besorgen.

Frei stehendes System 

Frei stehende Mülltrennsysteme mit mehreren Behältern können überall in der Küche platziert werden. Es ist von Vorteil, wenn der Mülleimer dabei nicht allzu weit von der Spüle entfernt ist. Mit den tropfenden Küchenabfällen in den Händen die ganze Küche durchqueren zu müssen ist unzweckmäßig. Frei stehende Systeme werden in zahlreichen Variationen, Ausführungen, Größen und Farben angeboten. Zumeist bestehen sie aus zwei oder drei voneinander getrennten Behältern aus Kunststoff oder Metall. Mit Pedalsystem lassen sich die Mülleimer bequem mit dem Fuß öffnen.

Nachteil bei kleinen Küchen: Frei stehende Mülltrennsysteme können hier wortwörtlich schnell im Weg stehen, weil der Platz begrenzt ist. Zudem befinden sich frei stehende Eimer permanent im Blickfeld. Ist allerdings der Platz in den Küchenschränken begrenzt, bleibt meist keine andere Wahl als ein frei stehendes System. Tipp: Wertstoffmüll kann auch im Keller, der Garage oder im Vorratsraum in den farblich gekennzeichneten Säcken untergebracht werden. Apropos Wertstoffsack: Noch immer existiert der Mythos, dass die Verpackungen vor der Entsorgung gespült werden sollten. Das muss nicht sein: „Löffelrein“ heißt die Devise – das spart Ihnen eine Menge Wasser, Mühe und Zeit.

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Vorteile Nachteile
Können direkt am Ort des Geschehens platziert werden Stehen schnell „im Weg“
Komfortable Bedienung mit dem Fuß bei Pedalsystemen Müllbehälter sind permanent sichtbar in der Küche
Große Müllsysteme können viel Müll aufnehmen  

Einbausysteme zur Mülltrennung

Keine Frage: Unter ergonomischen Gesichtspunkten ist unter der Spüle der beste Platz für die „Entsorgungsanlage“. Denn ein großer Teil des Mülls fällt in der Nähe der Spüle an, wie etwa das Verpackungsmaterial von Frischfleisch oder die Erbsendose, die vor dem Entsorgen im Spülbecken restentleert wird. So sind bei allen Küchenanbietern Auszüge im Programm, die unter der Spüle platziert werden und in der Regel zwei bis drei getrennt voneinander angeordnete Müllbehälter aufweisen. Wenn das Ihre Wahl ist, entscheiden Sie sich für ein System, bei dem zumindest das Biomüllfach mit einem Deckel verschließbar ist. Denn Biomüll neigt zu besonders schneller Geruchsentwicklung. 

Solche Systeme nehmen entweder die halbe oder die gesamte Breite des Spülenschranks ein. Sollten Sie sich für die halbe Breite entscheiden, sollten Sie trotzdem keine weiteren Sachen in diesem Schrank lagern – aus hygienischen Gründen. Wann immer möglich, sollte der Müllschrank ausschließlich dem Müll gehören, um unnötiges bakterienfreundliches Milieu gar nicht erst entstehen zu lassen. 

Wer Unterschränke mit Türen hat, kann auch ein Mülltrennsystem zum Einbauen nutzen. Die Behälter werden mit dem Boden des Schranks verschraubt und bei offener Schranktür per Hand ausgezogen. Komfortabler ist es allerdings bei Schränken mit Auszügen. Zusätzliche mechanische oder elektrische Systeme sorgen hier dafür, dass sich der Auszug öffnet, auch wenn Sie alle Hände voll haben. Beim mechanischen System gleitet der Auszug sanft heraus, wenn Sie die Front des Auszuges mit leichtem Druck betätigen. Noch komfortabler wird es dank eines Sensors, den Sie beispielsweise mit der Fußspitze berühren, sodass der Müllauszug elektrisch in Position gefahren wird.

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Küchenstudio finden:

Vorteile Nachteile
Mülleimer verschwinden im Schrank Weniger verfügbarer Raum in den Schränken
Müll kann ohne lange Wege sofort entsorgt werden Müllschrank darf ausschließlich für Müll genutzt werden
Behälter lassen sich meist ohne Hände betätigen  

Besonderheit für den Bioabfall: Das „Bio-Loch“

Eine der ersten Kochshows mit Breitenwirkung im TV war ohne Zweifel „alfredissimo“ mit dem stets gut aufgelegten Alfred Biolek in seiner Studioküche. Er gilt auch als Erfinder des nach ihm benannten „Bio-Lochs“. Die Idee ist denkbar einfach: Dort, wo die meisten Küchenabfälle bei der Zubereitung direkt vorkommen – auf der Arbeitsplatte – wird ein großes Loch ausgestanzt, das direkt in einen Biomülleimer führt. Die Idee ist heute noch so gut und praktikabel wie seinerzeit: Sie schieben Kartoffelschalen, Lauchstrunke und sonstigen Biomüll zur Entsorgung einfach durch das mit einem Deckel verschließbare Loch. Das erspart das ständige Öffnen des Mülleimers und bringt so deutlich mehr Tempo beim Zubereiten. Sprechen Sie Ihren Küchenplaner auf diese praktische Lösung an. Ein „Bio-Loch“ ist prinzipiell in jede Arbeitsplatte integrierbar.

Gute Müllsysteme für bessere Arbeitsabläufe

Das Thema Müll ist wichtig für reibungslose Abläufe in Ihrer Küche. Sprechen Sie Ihren Küchenplaner aktiv auf dieses Thema an. Schildern Sie das Trennsystem, das an Ihrem Wohnort praktiziert wird. MHK-Küchenprofi Ricarda Fleisch, Inhaberin eines Küchenstudios in Öhringen, erklärt: „Mülltrennung wird heute nicht nur aus hygienischer Sicht sehr ernst genommen. Die Systeme zur Vermeidung von unnötigem Müll sind heute hygienisch und komfortabel und fügen sich geschickt in jede moderne Küche ein.“

Ob geschlossenes System oder offene Lösung: Achten Sie bei Ihren Müllbehältern auf gute Qualität und leichte Möglichkeit zur Reinigung. So sorgen Sie für eine saubere und frische Atmosphäre in Ihrer neuen Küche.

Häufige Fragen zur Mülltrennung

Für Küchenunterschränke sind verschiedene Mülltrenneinsätze zu bekommen. Diese fallen je nach Modell unterschiedlich aus was Größe und Anzahl der Eimer betrifft. Aus ergonomischen Gesichtspunkten sollte sich der Müllschrank direkt unter oder in unmittelbarer Näher von der Spüle befinden, da hier der meiste Abfall anfällt.