Ratgeber

Der Gasherd: Schnell, günstig, energieeffizient

Beim Blick in Restaurantküchen fällt auf: Fast immer wird hier auf einem Gasherd gekocht. Auch wenn Köche im Fernsehen ihr Können zeigen, kommt nur selten ein Elektro- oder Induktionsherd zum Einsatz. Die Profis schwören demnach auf den Gasherd. Doch woran liegt das und was genau sind die Vor- und Nachteile des Kochens mit Gas?

Wie funktioniert ein Gasherd?

Es gibt zwei Varianten von Gasherden: Sie werden entweder an die hauseigene Gasleitung angeschlossen oder mit Propangasflaschen betrieben. Die erforderliche Hitze entsteht dadurch, dass das Gas verbrannt wird. Um einen Gasherd mit Flüssiggas betreiben zu dürfen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Bei Gasherden mit einer Leistung von bis zu 11 kW (entspricht vier Brennern) muss der Raum mindestens 15m³ Volumen aufweisen. Für größere Gas-Kochgeräte (mehr als vier Kochstellen oder ein zusätzlicher Wok-Brenner) muss ein Rauminhalt von mehr als 2 m³/kW vorliegen. Außerdem muss eine Abluft-Dunstabzugshaube oder eine kontrollierte Wohnungslüftung (wie bei Passivhäusern) installiert sein.
  • Gasherde dürfen nur über dem Erdboden, also nicht im Keller betrieben werden.
  • Um genügend Luftzirkulation zu gewährleisten, muss der Raum über ein Fenster oder eine Außentür verfügen.

Handelsübliche Gasherde sind meist für den Betrieb mit Erdgas ausgerüstet. Für den Betrieb mit Propangas müssen sie von einem Fachmann umgerüstet werden. Auch sollte man nicht vergessen, dass die Propangasflasche regelmäßig ausgetauscht werden muss und natürlich Platz in der Küche wegnimmt, vor allem, wenn man noch eine Ersatzflasche auf Lager haben möchte. Eine regelmäßige Wartung des Gasherdes ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, es empfiehlt sich aber, einmal im Jahr einen Gas-Installateur überprüfen zu lassen, ob noch alles in Ordnung ist.

Welche Arten von Gasherden gibt es?

Gasherde sind, genau wie Elektroherde, als Standherd oder Einbaugerät erhältlich. Viele entscheiden sich auch für ein autarkes Gaskochfeld als Ergänzung zu einem Elektrobackofen. Denn während das Kochen auf Gasflammen zahlreiche Vorteile hat, bringt das Backen im Gasofen auch Nachteile mit sich. Manche Gasbacköfen verfügen zwar über verschiedene Betriebsarten wie Umluft oder Grill, in der Regel wird jedoch mit Unterhitze gebacken. Daher gilt es, besonders vorsichtig zu sein, sonst können Brot, Plätzchen oder Pizza leicht anbrennen. Ein guter Trick ist, ein leeres Backblech auf die unterste Ebene des Backofens einzuschieben. Das mindert die direkte Hitzebestrahlung und sorgt dafür, dass die Gerichte unten nicht anbrennen.

Der Gasherd als optisches Highlight

Mit ihrer eher rustikalen Optik passen Gasherde gut in die Landhausküche oder die Küche im Industrial Style. Die großen Range Cooker, die oft in solchen Küchen zu finden sind, werden häufig mit Gas betrieben. Aber auch in der modernen, minimalistischen Küche kann ein Gasherd ein klares Zeichen setzen: Hier steht ein ambitionierter Koch am Herd. 
Bei der Platzierung und dem Einbau eines Gasherdes gibt es ein paar Punkte, die beachtet werden sollten. Da auf offener Flamme gekocht wird, haben leicht brennbare Materialien in der Nähe nichts zu suchen. Dazu gehören zum Beispiel Vorhänge oder Küchentücher. Auch kleine Elektrogeräte wie Wasserkocher oder Toaster sollten nicht direkt neben dem Gasherd stehen. Sonst besteht die Gefahr, dass Kabel oder Plastikteile angeschmort werden. Letzteres gilt allerdings auch für Masse- oder Elektrokochfelder. 
Aufgrund der erhöhten Hitzeentwicklung beim Gaskochfeld sollte man darüber hinaus darauf achten, dass ein Mindestabstand von 20 cm zwischen den hinteren Brennern und der Rückwand eingehalten wird. Als Material für die Rückwand eignen sich Fliesen, Metall, Glas und Stein. Auf Küchenrückwände aus Aluverbund oder Acrylglas sollte bei einem Gaskochfeld verzichtet werden, da sie nicht hitzebeständig sind.

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Die Vorteile des Gasherds

Der größte Vorteil des Kochens mit Gas liegt in der Schnelligkeit. Die Hitze ist sofort verfügbar. Das gilt für die Flammen auf dem Kochfeld ebenso wie für den Backofen. Schaltet man die Flamme aus, ist die Hitze weg. Energieverluste durch Restwärme gibt es nicht.
Auch das Dosieren und Regulieren der Hitze ist denkbar einfach. Das spart Zeit und Energie. Somit ist ein Gasherd die umweltfreundlichste Alternative unter allen Herdarten. Generell ist das Kochen mit Gas, sofern ein Erdgasanschluss vorhanden ist, deutlich günstiger als mit Strom. 
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein Gaskochfeld – im Gegensatz zum Induktionskochfeld – für alle Arten von Kochgeschirr geeignet ist. Auch Töpfe und Pfannen mit unebenen Böden können noch problemlos genutzt werden.

Die Nachteile des Gasherds

Das größte Problem beim Kochen mit Gas ist der relativ hohe Reinigungsaufwand. Die Brenner müssen regelmäßig saubergemacht werden, auch, damit die Düsen nicht verstopfen. Das ist umständlicher als das einfache Sauberwischen eines Elektro- oder Induktionskochfeldes. Kleiner Tipp aus der Gastronomie: Einfach die freien Stellen des Kochfeldes mit Alufolie abdecken und diese anschließend wegwerfen – das erspart lästiges Putzen. Der Umwelt zuliebe sollte man diesen Trick jedoch nur anwenden, wenn beim Kochen größere Verschmutzungen zu erwarten sind.
Ein weiterer Schwachpunkt des Gasherds: Es ist schwierig, Speisen bei niedriger Temperatur zu erwärmen oder warm zu halten. Selbst wenn die Flamme ganz klein gestellt ist, ist die Hitze oft noch zu groß. Bei Standardgeräten sind im Backofen Temperaturen unter 140 bis 150 Grad nicht möglich. Niedrigtemperaturgaren fällt also flach. Inzwischen gibt es jedoch moderne Gasherde, die mit einer Taktung versehen sind. Diese ermöglicht auf der niedrigsten Stufe auch Temperaturen von lediglich 75 °C.

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Wie sicher ist ein Gasherd?

Moderne Gasherde verfügen über eine Reihe von Funktionen, die das Kochen sehr sicher machen. Dazu gehört eine automatische Einhandzündvorrichtung, die gefährliches Hantieren mit Streichhölzern oder Feuerzeugen überflüssig macht. Außerdem sind Gasherde heute mit einer thermoelektrischen Zündsicherung ausgestattet. Diese bewirkt, dass die Gaszufuhr automatisch abgeschaltet wird, wenn die Flamme erlischt, weil zum Beispiel etwas überkocht. So kann kein unverbranntes Gas austreten. Manche Geräte verfügen sogar über eine Kindersicherung. Die Risiken sind somit auf ein Minimum reduziert.

Häufige Fragen zum Gasherd

Grundsätzlich dürfen Sie den Gasherd selbst anschließen. Das gilt für Erdgas ebenso wie für mit Propangas betriebene Herde. Wir empfehlen jedoch, das Gerät von einem Installateur abnehmen und regelmäßig warten zu lassen.

Knifflig ist vor allem die Reinigung von Brennern und Topfträgern. Die Brenner können vorsichtig mit einem Schmutzradierer behandelt werden. Danach sehen sie wieder fast aus wie neu. Die Topfträger bestehen meist aus Gusseisen oder Stahl und lassen sich mit einer Bürste und einem Schwamm und normalem Haushaltreiniger sauberkriegen. Je nach Material und Hersteller dürfen sie sogar in die Spülmaschine. 

In der Anschaffung sind Gasherde meist etwas günstiger als Elektroherde. Zudem sind sie wenig reparaturanfällig und äußerst langlebig. Auch beim Verbrauch punktet der Gasherd: Die Energiekosten beim Kochen auf dem Elektroherd sind etwa vier Mal so hoch. 

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