Ratgeber

Outdoor Küchen: Kochen im Sonnenschein

Dass Outdoorküchen im Trend liegen, ist kein Wunder: Sobald es ein wenig wärmer wird, zieht die Sonne uns regelrecht nach draußen. Gemütlich ein Buch lesen, ein frisches Getränk genießen oder einfach nur die Seele im Garten baumeln lassen – bei strahlendem Sonnenschein gibt es fast nichts Schöneres. Irgendwann grummelt dann doch der Magen. Aber mal ehrlich: Wer stellt sich schon bei 28 Grad gerne in den heißen Dunst der Küche, um etwas zu kochen? Genau dafür wurde die Outdoorküche geschaffen. Und in der kann man viel mehr als nur Steaks und Würstchen grillen.

Vorteile der Outdoorküche im Überblick

Doch nicht nur die Tatsache, dass Sie an heißen Sommertagen im Sonnenschein Ihre Pasta zubereiten können, spricht für eine Außenküche im Grünen. Vor allem bei Gartenpartys trumpft die Outdoorküche mit vielen Vorteilen auf. So können Sie sich mit Ihren Gästen weiter unterhalten, während Sie den Salat waschen oder das Fleisch marinieren. Das macht Sie nicht nur zu einem besseren Gastgeber, Sie selbst fühlen sich auch nicht von der Party ausgeschlossen. Und wenn Sie mal Hilfe brauchen, können die Gäste Ihnen leicht zur Hand gehen.

Auch das leicht angestaubte Rollenbild des Mannes, der umgeben von Fleischbergen am Grill steht, während die Frau unsichtbar in der Küche Tomaten schneidet, ist in der Outdoorküche passé. Grill und Küche sind hier direkt nebeneinander, so kann man gemeinsam seine Koch- und Grillkünste ausüben.

Ein weiterer großer Vorteil der Außenküche sind die kurzen Laufwege. Das Essen kann auf dem langen Weg von der Küche im Haus bis in den Garten schon mal kalt werden. Falls dann auch noch eine Gabel oder ein Teller fehlt, müssen Sie nicht extra dafür ins Haus laufen, sondern können sich in Ihrer Outdoorküche bedienen. Eine Outdoorküche ist nämlich mehr als nur ein Grill im Garten. Tastsächlich befindet sich in einer gut ausgestatteten Außenküche fast alles, was Sie auch in einer Küche im Haus finden würden.

Vorteile Nachteile
perfekt für Gartenpartys nur wetterabhängig nutzbar
kurze Laufwege, wenn man im Garten essen will Strom- und Wasseranschlüsse müssen extra verlegt werden

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Das gehört in eine Outdoorküche

  • Grill
  • Kochfeld
  • Kühlschrank
  • Spüle
  • genug Arbeitsfläche
  • ausreichend Stauraum
  • Eventuell Backofen oder Mikrowelle  

Die Ausstattung einer Gartenküche ist vergleichbar mit einer kleinen Einbauküche. Neben dem obligatorischen Grill befinden sich in der Küche weitere Kochstellen. Denn in einer richtigen Outdoorküche kann man nicht nur Steaks grillen, sondern auch Nudeln kochen, Gemüse dämpfen etc. Je nach persönlichem Geschmack können Sie entweder Gas- oder Induktionskochfelder in der Outdoorküche installieren. Das Gaskochfeld wird mit einer Gasflasche vor Ort versorgt, für das Induktionskochfeld muss ein Stromanschluss im Garten verlegt werden. Das Induktionskochfeld kann dann permanent an den Strom angeschlossen werden oder mobil sein und über eine Steckdose mit Strom versorgt werden.

Auch beim Grill haben Sie die Wahl, nämlich zwischen Gas oder Holzkohle. Modelle mit Gas werden bevorzugt, wenn sich die Outdoorküche unter einer Pergola oder dem Terrassendach befindet, da sie weniger rußen als Holzkohlegrills. Der Hersteller Wolf bietet beispielsweise einen speziell für Outdoorküchen konzipierten Grill mit Gasbrenner an. Dieser kann in eine Küchenzeile integriert werden, ganz egal ob mit oder ohne Überdachung, da eine doppelwandige Stahlhülle ihn vor Feuchtigkeit schützt.

Achten Sie darauf, dass der Grill nicht zu nahe an den Sitzmöbeln platziert ist. Sonst werden Ihre Gäste oder Familienmitglieder „eingeräuchert“. Neben dem Grill sollten genügend Platz für Grillgeräte und Ablageflächen für das Grillgut vorhanden sein.

Kühlschubladen für das kalte Pils

Da Sie neben heißen Speisen in der Outdoorküche sicherlich auch mal kühle Gerichte, ein Eis oder kalte Getränke genießen wollen, gehört ein Kühlsystem zur Ausstattung einer Außenküche einfach dazu. Sonst müssen Sie doch wieder für jedes Bier oder jede Limo ins Haus laufen. Die simple Lösung sind kleine, freistehende Kühlschränke. Doch auch Einbau-Systeme sind in einer Outdoorküche machbar. SubZero bietet ein Outdoor-Schubladen-System an, das in den Unterschrank der Küche integriert wird. Die Schubladen halten bis zu 43 Grad Celsius Außentemperatur aus. Zudem können Feuchtigkeit, UV-Strahlen und Salz diesen Kühlschubladen nichts anhaben, da sie aus rostfreiem Stahl gefertigt und zusätzlich versiegelt wurden. 

Zum optimalen Vorbereiten der Speisen darf eine Spüle in der Outdoorküche nicht fehlen. Die Wasserversorgung erfolgt über den Wasseranschluss im Garten. Der Gartenschlauch wird einfach per Stecksystem angebracht und schon fließt es in der Outdoor-Spüle. Das Abwasser fließt danach ebenfalls per Schlauch in ein Beet, einen Gully oder auf den Rasen. Somit nutzen Sie das Abwasser gleichzeitig zum Bewässern der Pflanzen. Wenn Sie das Wasser in die Pflanzen leiten, sollten Sie beim Spülen im Garten keine Seifen nutzen. Diese könnten Ihren Pflanzen schaden. Wenn Sie die Teller und Töpfe mit Spülmittel reinigen wollen, muss das Abwasser in den Abwasserkanal geleitet werden.

Grundsätzlich gilt: Je näher die Außenküche am Haus liegt, desto unkomplizierter ist die Verlegung von Gas-, Strom- und Wasserleitungen. Das spart zusätzliche Ausgaben. Aber natürlich hängt der Standort von Ihren persönlichen Vorlieben ab: Auch eine freistehende Outdoorküche mitten im Grünen hat Ihren Reiz.

Arbeitsfläche und Stauraum: Klotzen, nicht kleckern

Sehr wichtig für eine gute Outdoorküche ist die Arbeitsfläche. Nur mit genügend Arbeitsfläche lassen sich Gerichte optimal vorbereiten, kochen und anrichten – so wie in Indoorküchen eben auch. Nichts ist nerviger als eine zu kleine Arbeitsfläche, bei der das schmutzige Geschirr so nah am Schneidebrett steht, dass Sie kaum noch das Gemüse richtig schneiden können. Die Arbeitsplatte sollte deshalb groß genug sein, um etwas schneiden zu können, das vorbereitete Essen neben der Kochstelle abzustellen, ohne dass das schmutzige Geschirr dabei im Weg wäre. Auch damit mehrere Personen gleichzeitig arbeiten können, sollte die Arbeitsplatte ausreichend dimensioniert sein.

Auch der Stauraum sollte in der Outdoorküche großzügig geplant werden, damit Sie nicht wegen jeder fehlenden Gabel einzeln ins Haus laufen müssen. Natürlich müssen Sie hier nicht die gleiche Menge an Küchenequipment unterbringen wie in der Küche im Haus. Aber genug Teller, Besteck und Gläser für eine größere Menge an Personen sollten Sie schon einplanen, vor allem wenn Sie gerne mal eine Party in Ihrem Garten feiern.

Viele Küchensysteme für den Außenbereich bestehen aus einzelnen Modulen, die sich beliebig erweitern lassen. So muss es am Anfang nicht gleich die „große Lösung“ sein, sondern Sie können Ihre Outdoorküche auch nach und nach aufstocken.

Pizza backen im Sonnenschein

Die Installation eines Elektro-Backofens in einer Küche im Freien ist eher unüblich. Dagegen kann man hier verwirklichen, was im Haus nicht so leicht machbar ist: Ein gemauerter Backofen. Darin werden nicht nur Pizzen original auf Schamottsteinen zubereitet, sondern auch Brot oder Kuchen gebacken. Befeuert werden diese Öfen mit Holz. Pizza-Fans können ihr Lieblingsgericht auch auf speziellen Pizzasteinen im Gas- oder Holzkohlegrill zubereiten.

Praktisch in der Outdoorküche ist eine Mikrowelle. Dafür benötigen Sie nur einen Stromanschluss im Garten, schon können Sie auch mal auf die Schnelle im Garten etwas erhitzen, ohne gleich den Grill oder das Kochfeld anmachen zu müssen.

Schutz vor schlechtem Wetter

Da sich die Outdoorküche außerhalb des Hauses befindet, ist sie natürlich auch der Witterung ausgesetzt. Das Problem mit Regen und Schnee kann man auf unterschiedliche Arten lösen. Um die Lebensdauer Ihrer Outdoorküche zu erhöhen, sollten Sie auf robuste Materialien wie beispielsweise Teakholz, Edelstahl oder Granit setzen. Gemauerte oder betonierte Küchen sind nicht nur beständig, sie geben gleichzeitig auch ein rustikales Flair. 

Ebenso wichtig: Sonnenschutz. Hier gibt es verschiedene Möglichkeit vom einfachen Sonnensegel bis hin zur festen Überdachung. Für eine kleine Outdoorküche genügt oft ein größerer Sonnenschirm. Setzen Sie bei der Ausstattung der Küche neben der Wasserresistenz auch auf die UV-Beständigkeit der Materialien.

Wenn sich die Küche unter einem Terrassendach oder einer Pergola befindet, sind die Geräte gut vor der Witterung geschützt und können fest eingebaut werden. Hier können Sie auch bei Wind und Wetter grillen – das ist auch für Schlecht-Wetter-Griller interessant, die dabei aber nicht unbedingt nass werden wollen. Soll die Küche dagegen komplett ohne Überdachung im Garten stehen, müssen die Geräte sehr gut gesichert oder mobil sein. Einzelne Induktionsplatten können Sie beispielsweise nach Benutzung wetterfest im Gartenhaus verstauen.

Eine wichtige Rolle spielt auch die Beleuchtung. Für das gemütliche Zusammensitzen reichen Kerzen und Lichterketten, doch zum Kochen in der Outdoorküche brauchen Sie vernünftiges Licht. Sonst wird das Hantieren mit scharfen Messern zum Balanceakt und Rezepte und Zutatenlisten werden unlesbar. Außerdem kann man nur bei guten Lichtverhältnissen erkennen, ob das Fleisch den perfekten Garpunkt erreicht hat. Setzen Sie daher zum Beispiel auf eine gezielte Spot-Beleuchtung über der Arbeitsfläche. Als Leuchtmittel eignen sich neben Halogen- und Energiesparlampen auch LEDs.

Mobile Outdoorküche

Wer bei der Mobilität der Geräte nicht Halt machen möchte, sondern eine ganze mobile Outdoorküche haben will, kann sich mit einer Modulküche behelfen. Der Hersteller Naber bietet ein Küchensystem an, bei dem man aus verschiedenen Modulen seine Wunschküche zusammenstellen lassen kann. So gibt es eine Arbeitsfläche mit integrierter Kochfläche, ein Spülzentrum, einen Rollwagen, ein Lagerregal und einen Technik-Tower.

Die Bestandteile der Concept Kitchen sind aus Stahl gefertigt und lassen sich frei miteinander kombinieren und je nach Geschmack arrangieren – zum Beispiel als klassische Küchenzeile oder Insel. Da die Module nicht nur teilweise rollbar, sondern auch ohne jedes Werkzeug mittels einfachem Steckprinzip zerlegt und wieder aufgebaut werden können, lässt sich die Küche mit geringem Aufwand schnell umstellen. Wenn sie in der kalten Jahreszeit nicht genutzt werden soll, lässt sich die mobile Outdoorküche in einem Gartenhäuschen, Geräteschuppen oder einer Garage gut zwischenlagern. 

Outdoorküche bauen

Ob Sie Ihre Outdoorküche selber bauen oder die Arbeit einem Küchenprofi überlassen, hängt von Ihrem handwerklichen Geschick und natürlich auch vom Budget ab. Eine kleine mobile Küche, die aus verschiedenen Modulen besteht, kann man gut selber aufbauen. Anders sieht es mit einer fest installierten, gemauerten Außenküche aus. Hier ist der Aufwand erheblich größer.

Bei beiden Varianten spielt der Untergrund eine wichtige Rolle. Die Outdoorküche kann nicht einfach auf dem Rasen platziert werden, da dieser zu uneben ist und schwere Möbel und Geräte darin versinken würden. Unverzichtbar ist eine wetterfeste Basis, die entweder gemauert oder aus Beton gegossen wird. Der Bodenbelag sollte rutschfest sein. Geeignet sind Naturstein, Beton oder Fliesen, wobei das Material stets angeraut sein sollte, damit es bei Regen oder Schnee nicht zu glatt wird.

Häufige Fragen zur Outdoorküche

Eine Outdoor Küche kennt man auch als Aussenküche oder Gartenküche. Diese Bezeichnungen beschreiben, was es für eine Art der Küche ist: Eine Küche im Garten. Diese Küche ist ein Zusatz und kein Ersatz für eine Küche in der Wohnung oder dem Haus, da man sie nur bei gutem Wetter nutzen kann. An warmen Sommertage oder bei Gartenpartys entfaltet eine Outdoor Küche ihr ganzes Potential.

Eine gut ausgestattete Outdoor Küche ist mehr als nur ein Grill im Garten. Sie ist mit einer Spüle, einem Kochfeld (zum Beispiel Gas oder Induktion), einem Kühlschrank, genügend Arbeitsfläche und Stauraum ausgestattet. Zudem sollten Sie für die Outdoor Küche extra Geschirr anschaffen, damit Sie nicht permanent Teller, Gläser und Besteck zwischen Haus und Garten hin- und hertragen müssen.